Sonnwendfeuer

 

Zur Sonnenwende feierte die Freiwillige Feuerwehr Rimbach Ihr Sonnwendfeuer bis zum Jahre 2005 am DJK Sportgelände. Nach der Renovierung des Feuerwehrhauses 2005 wird seit dem direkt am Feuerwehrhaus gefeiert.

Die Sonnwendfeier zwischen Volksfest und mystischem Kult

Feuer.jpg (3401 Byte)

            

 

Die kürzeste Nacht, der längste Tag im Jahr

Am 21. Juni ist Sommeranfang. Richtig dunkel wird es an diesem Tag erst um 22:40 Uhr; die Morgendämmerung beginnt schon wieder um halb fünf. Ab dem 22. Juni werden die Tage langsam wieder kürzer. Vor- und Frühgeschichtler vermuten, dass schon unsere Vorfahren die Sommersonnenwende gefeiert haben. Für sie, die auf die Sonne als Quelle von Licht und Wärme angewiesen waren, bedeutete die Sonnenwende sicherlich ein wichtiges Datum.
Von der Kirche auf den 24. Juni verlegt

Schon vor der Christianisierung feierte die heidnische Bevölkerung Europas ein Fest zur Sonnenwende. Die Devise der Kirche war damals, den Heiden in ihren Bräuchen so weit wie möglich entgegenzukommen: Die Sonnwendfeier wurde kurzerhand in ein christliches Fest umgewandelt und auf den Johannistag am 24. Juni (Geburtstag von Johannes dem Täufer) verlegt. Gefeiert wurde weiterhin mit einem großem Feuer in der Sommernacht, ab jetzt wurde es "Johannisfeuer" genannt.

 


Die germanische Zeitrechnung wurde vom Himmel in seiner himmlischen Götterordnung selbst genommen, d. h. sie beruhte auf genaue astronomische Beobachtung.

Wie die Bestimmung des Ortes und der Richtung, so war also auch die germanische Zeiteinteilung eine Angelegenheit der Himmelsbeobachtung. Diese wurde meist von Bergen oder Anhöhen mittels der "Ortung" (Richtungslage+Richtungshöhe=Einstellung)
zum Auf- und Unterangspunkt der Winter- und Sommersonnenwende vorgenomen; denn während das heutige Jahr am römischen Neujahrsfest beginnt, zählte das germanische von Sonnenwende zu Sonnenwende.>
So wurde die Sonnenwende allgemein als ein bestimmter Tag angesehen, der die Zeitrechnung sowie die Abhaltung des Allthings regelte. Die Himmelsrichtungen bildeten hierbei sozusagen das " Zifferblatt ". Überall im germanischen Leben, imn Glaube und Brauch, ist jene Ortung, Richtlage und Richtlegung zu erkennen.Solche Richtlegung, vor allem nach Sonnenwendpunkten, sind auffallend. Wir finden diese Berücksichtigung bei der Errichtung von Häusern, Königshallen, ganzen Dörfern,Grablegungen /Gräberfeldern und der Ausgestaltung von Thinplätzen. Selbst die Richtlegung von späteren Kirchenbauten folgt der West - Ost - Linie, also dem alt-germanischen Vorbild.
Aus diesem Grunde sind auch die ältesten Sonnenheiligtümer und Kultstätten heute noch einwandfrei zu identifizieren. Der Steinzirkel von Stonehenge weist die Richtlage zur Junisonnenwende auf. Der Süntelstein bei Vehrte (Bez. Osnabrück) weist eine gleiche Lagerichtung auf, wie der Opfertein bei Värjö in Smaland (Schweden), wie ja gerade für die Thinghügel die Grundrichtungen der Ortungen durchweg identisch sind.
Das " Sonnenloch" der Externsteine ist in seiner alten Raumachse genau auf die Richtung zur Sommersonnenwende ausgerichtet, nämlich nach Nordosten, in Richtung der dort aufgehenden Sonne. Nur am Sonnenwendtag (Junisonnenwende) fällt das aufgehende Sonnenlicht genau urch die Öffnung des Sonnenlochs und erhellt die dahinterliegende Höhle.
Sicherlich sind hier einst - außer den heiligen Sonnenwendfeiern - auch "kalendermäßige" Beobachtungen der wandernden Sonne vorgenommen worden. Einen geigneteren Platz hätte man sich wohl auch kaum vorstellen können.
Der Weg der Sonne im Kreislauf des Jahres gab den Germanen ihre Zeitrechnung: die Wenden und die Gleichen, die Tage, Wochen und Monde - das "Sonnenjahr" mit seiner für die bäuerliche Kultur so wichtigen Zeitenfolge.

So waren die "Sonnenwarten" zugleich auch "Sonnenheiligtümer": Orte für die Sonnenbeobachtung und zugleich für die "Sonnenfeste".
Aus den Gesetzen des Kosmos, leiteten unsere Vorfahren durch Beobachtung, Einordnung und Erkenntnis ihre eigenen Lebensabläufe ab. Dies gelang durch Einklang mit der Natur und die damit zusammenhängende Weltschau und Welterkenntnis eines göttergeweihten Naturglaubens.